Was uns stark macht

Krisen standzuhalten lässt sich lernen. Wir sprachen mit den Psychologen Dr. Donya Gilan, Dr. Isabella Helmreich und Dr. Omar Hahad.

Unter psychischer Resilienz versteht man die Aufrechterhaltung beziehungsweise rasche Wiederherstellung des seelischen Immun-
systems während oder nach stressvollen Lebensumständen“, erläutert Dr. Donya Gilan gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Die Verhaltens­psychologin hat sich auf die innere Wider­­standskraft spezialisiert und leitet gemeinsam mit Dr. Isabella Helmreich den Bereich „Resilienz und Gesellschaft“ des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung in Mainz. „Grundsätzlich sind wir alle in der Lage, Krisen zu durchleben und uns auch allein davon wieder zu erholen“, so Gilan. „Krisen wie eine Pandemie können unsere Selbst­heilungskraft allerdings vor außerordentliche Herausforderungen stellen. Aber auch da gibt es Lösungen.“ 
 

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Doch wie merkt man denn, dass einem eine Krise mehr zu schaffen macht als gewöhnlich? „Wenn man feststellt, dass man ungewohnt auf Dinge reagiert, zum Beispiel gereizter ist oder über einen längeren Zeitraum grübelt und schlecht schläft. Dann sollte man das ernst nehmen“, erklärt Helmreich. Es gibt jedoch Wege, an Krisen zu wachsen und dabei die Resilienz zu trai­nieren. „Wichtig ist, sich zuerst bewusst zu machen, welche Resilienz-Faktoren man schon besitzt“, empfiehlt sie. Dazu zählen lösungsorientiertes Handeln, die Überzeugung, dass man Anforderungen aus eigener Kraft bewältigen kann, Optimismus, ein soziales Netzwerk, die Fähigkeit, auf Veränderungen flexibel zu reagieren, Stressoren eher als Herausforderung wahrzunehmen und – ganz wichtig – sich den Blick für die schönen kleinen Momente des Lebens zu bewahren. „In einem zweiten Schritt kann man analy­sieren, welche Faktoren noch nicht so gut ausgeprägt sind, um sie dann aktiv durch Übungen zu stärken.“ Neigt man beispielsweise dazu, sich unter Stress zurückzuziehen, sollte man bewusst mit vertrauten Menschen über sein Befinden reden.

 
Der Psychologe und Stressforscher Dr. Omar Hahad ergänzt: „Die ­Fähigkeit, ein Ereignis nach einer gewissen Zeit aus einer neuen Perspektive zu betrachten, zu schauen, welche Lebenserfahrungen man daraus zieht, fördert die schnellere Bewältigung von Krisen.“ Als letzten Tipp gibt uns der Experte noch mit: „Rituale sind sehr wichtig. Ein regelmäßiger Rhythmus von Arbeit, Pausen, Sport und Freizeitaktivitäten ist von immenser Bedeutung für unsere Resilienz."

Januar 2021; Douglas Magazin

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